Teil 4. – Avignon, Apt und in die Provence
Sonntag, 22.06.2014 Remoulins - Avignon
Die Entsorgung hier am Campingplatz ist gut gemacht und funktioniert für alle Wohnmobile. Wir fahren nach Usez, der Ort soll sehr schön sein. In der Nähe sind zwei Campingplätze, die uns nicht passten (steiles Gelände, hohe Bäume, kein TV-Empfang und keine Entsorgung). Zurück sind wir mitten durch den Ort gefahren, heute ist Flohmarkt und alles auf den Beinen. Am Haribo-Museum vorbei sind wir weiter gefahren über Pouzilhac, Roquemaure und Villeneuve-les-Avignon nach Avignon auf den Campingplatz „Bagatelle“ an der Rhone.
Der Platz hat viele hohe Bäume, wir haben aber eine Stelle mit Schatten und Fernsehempfang gefunden. Am Platz gibt es neben dem Sanitärhaus, Shop und Restaurant. Der Platz ist stark frequentiert und deshalb wird vermutlich die Pflege etwas vernachlässigt. Die Sonne ist bei 32 Grad unerbittlich, wir flüchten unter die Bäume. Am Abend sind wir noch an die Rhone, hier wird gefischt, flaniert und die Altstadt mit Papstpalais etc. bieten eine tolle Kulisse. Auch liegen da einige Kreuzfahrtschiffe, davor stehen die Busse für die Ausflüge. Bis Abend wurde der Campingplatz wieder ziemlich voll, überwiegend mit Reisemobilen.
Montag, 23.06.2014 Avignon
Nach dem Frühstück sind wir über die Brücke in die Stadt. Zuerst zur Tourist-Info um Informationen zu holen. Nun sind wir durch das „Färberviertel“ mit den alten Wasserrädern, die allerdings nicht mehr laufen. Zurück zum Hauptplatz „Place de L’Horlage“, hier ist eine Brasserie neben der anderen, den Unterschied zeichnen die farbigen Servietten aus. Wir haben uns leider für die falsche entschieden, die Salate ohne Dressing und der Rosè ohne Kühler.
Anschließend sind wir nun zum Papst-Palais, bei dieser Hitze ein willkommene Abwechslung. Im Innenhof am Eingang sind Sitzgalerien für ein Festival aufgebaut, durch die wir zuerst mal durchgehen müssen. Für die Räume haben wir einen Audio-Guide mit Erklärungen auf Deutsch. Schon interessant was damals alles abging und viel Beachtung fand die Abteilung Finanzen mit einem speziellen Tresorraum und Sicherheitsvorrichtungen.
Nun geht es wieder bei der Hitze durch die Gassen Richtung Rhone. Kurz davor haben wir einen Laden mit „Marseiller-Seife“ gefunden, an dem ich nicht vorbei kam. Die kleine Personenfähre zur Insel fährt hier alle 15 Minuten und dieser Service ist kostenlos - super. Unter den Bäumen sind wir an der Rhone entlang zum Campingplatz zurück; haben uns dort in den Schatten geflüchtet und von den Strapazen erholt. Am Abend haben wir uns noch mit den Nachbarn aus Nienburg unterhalten. Bei dem Gespräch ging es auch um Bremerhaven, das Fischereihafen-Rennen und um Hamburg. Sie haben uns den Hafengeburtstag zum 1. Mai sehr schmackhaft gemacht.
Campingplatzgebühr € 16,- zzgl. Kurtaxe, WiFi kostenlos aber schlecht.
Dienstag, 24.06.2014 Avignon – Tarascon
Nach einem kurzen Plausch mit den Nachbarn sind wir losgefahren Richtung Tarascon. Zuerst haben wir bei Carrefour noch unser „Lager“ aufgefüllt. Die 30 Km haben wir schnell hinter uns gebracht und den Campingplatz „Tartarin“ schnell gefunden. Der kleine Platz, mit Mobilheimen direkt am Schloß ist nicht besonders gepflegt. Ein Platz direkt im Ort ist immer stark frequentiert von Arbeitern und Durchreisenden. Nachdem wir einen der zwei Plätze eingenommen hatten, Fernsehen ging hier nicht, aber egal, haben wir uns aufgemacht um das Chateau angeschaut. Eine sehr große Anlage direkt an der Rhone die man bis zur „Terrasse“ besichtigen kann. Die Wendeltreppen hören nicht auf. Die Räume sind in jedem Stockwerk fast identisch, bis auf Kamine und Nebenzimmer.
Gegenüber dem Chateau ist die Kirche zur hl. Martha; aussen schon etwas mitgenommen, innen „gewaltig“. Weiter sind wir nun durch enge Gassen bzw. Straßen und alten Häusern zur Stadtmitte. In einem Cafe haben wir unseren Durst gestillt und sind weiter zum „Musee Souleiade“, in dem heute noch Stoffe hergestellt werden. Die Stoffe zum Verkauf sind sehr schön, aber mir einfach zu teuer. So sind wir wieder weiter durch die Gassen und haben in einer Bäckerei noch einen Nachtisch gekauft.
Im ganzen Ort werden Absperrungen aufgebaut, am Wochenende ist die „Fete de la Tarascon“. Die Verkaufs-Wägen und die Tribünen stehen auch schon. Am WoMo angekommen gab erst mal Mittagessen. Später hat Horst noch für den L-CD auf der Homepage gearbeitet (Internet ging hier ganz leidlich) und ich den Reisebericht geschrieben. Abends ging es dann los mit den Moskitos, nichts wie rein ins WoMo, ohne die Möbel einzuräumen, dass war ein Fehler.
Campingplatzgebühr € 24,20 - incl. WiFi, sehr teuer, hier muss der Blick zum Schloss bezahlt werden.
Mittwoch, 25.06.2014 Tarascon – Gordes
In der Nacht kam ein Gewitter, es regnete ziemlich stark und die Blitze kamen von allen Seiten. Horst hat fast nichts gehört. Die Möbel waren nass – naja die trocknen wieder. Horst wurde ziemlich gestochen von den Moskitos am Vorabend, es ist hier viel Gebüsch an der Rhone bis zum Campingplatz. In der Nacht ist dann auch noch der Strom ausgefallen, Erklärung war lapidar, „der viele Regen“. Es wurde aber nicht repariert, bis wir abfuhren war noch immer kein Strom da.
Wir sind wieder ein Stück Richtung Avignon gefahren und dann über Chateaurenard, Noves, Cavallion nach Gordes. Schon die Straße auf den Berg ist durch die besonderen Steinmauern und den Blick auf die Stadt sehr sehenswert. Der Campingplatz “Domaine du Camping des Sources“ liegt 2 km oberhalb dem Ort Gordes, die Zufahrt ist steil und eng. Der Platz hat viele teils große Mobilheime und einige Stell-Plätze. Wir haben uns einen Platz ausgesucht, eingerichtet und sind nach dem Mittagessen noch in die Stadt geradelt.
Dieser kleine Ort am Berg vermittelt einen das Flair des Mittelalters. Kleine enge Gassen, gepflegte alte Häuser mit kleinen Geschäften. Am Eingang zum Ort ist ein großer Parkplatz auf dem viele Busse Platz haben. Vermutlich werden hier auch die Passagiere der Flusskreuzfahrtschiffen mit Bussen hochgefahren. Nach einer kurzen Visite sind wir wieder zum Campingplatz zurück geradelt. Das war ein harter Trip, nur steil bergauf, mit normalen Rädern fast nicht zu machen, sogar mit den E-Bikes kamen wir ins schwitzen. Am Platz habe ich noch Wäsche gewaschen, bei dem Wetter mit dem Wind wurde auch alles schnell trocken. Trotz der Sonne ist es hier oben durch den Wind immer angenehm.
Donnerstag, 26.06.2014 Gordes
Nach einer sehr ruhigen Nacht und durch den Wind war es auch kühl in der Nacht. Nach dem Frühstück sind wir wieder in den Ort geradelt. Die Busse waren noch nicht hier und so ist es nicht so überlaufen. In den Kellergewölben sind wir die Ersten. Eine interessante Video-Darstellung, wie hier in den Gewölben Oliven verarbeitet und Öl hergestellt wurde. Anschließend sind wir am Berg entlang wieder in die Stadt. In einem kleinen Geschäft wird Olivenöl von der Region verkauft, ich habe es probiert und eingekauft. Für den Nachtisch haben wir dann noch Kuchen gekauft.
Die Besucher werden immer mehr, wie schon in Skandinavien, auch hier sehr viele Urlauber aus Fernost. Wir sind wieder den Berg hoch geradelt. Am WoMo angekommen habe ich gleich die Bettwäsche in die Waschmaschine getan. Die Wäsche war im Nu trocken und so konnte ich die Betten am Abend wieder frisch überziehen. Nachmittags haben wir gekocht (Gemüsenudeln) und unter dem alten Baum an unserem Stellplatz gegessen. Um 18 Uhr ging dann Fussball los; Deutschland–USA (1:0), mal wieder ein Müller Traumtor.
Campingplatz € 25,50 pro Tag, incl. WiFi.
Freitag, 27.6.2014 Gordes – Apt
Nach der abenteuerlichen Grauwasserentsorgung, man muss auf ein betoniertes Podest fahren und aufpassen, dass das Heck nicht aufsitzt, geht es durch Gordes nach Rousillon und weiter nach Apt. Wir fahren in den Ort hinunter, er liegt im Tal. Der Campingplatz „Les Credes“ war schnell gefunden. Ein kleiner einfacher Campingplatz und die Betreiberin ist sehr freundlich, behilflich und spricht sehr gut deutsch. Wir stehen neben einem LAIKA 650r aus Frankreich, gegenüber ein Campingcar aus München.
Nach dem Mittagessen haben wir einen Verdauungsspaziergang in die Stadt gemacht. Im Tourismusbüro haben wir uns einen Stadtplan geholt und haben so mal den Ort erkundet. Angeblich soll man hier so toll Radfahren können. Es gibt viele Touren im Department, die allerdings zu 90% auf den normalen Straßen entlang gehen bzw. man muss erst mit dem Auto zum Startpunkt fahren.
In einem Cafe haben wir etwas getrunken sind noch durch eine kleine Gasse in die Stadt, haben noch Obst und Kuchen eingekauft. Gemächlich, der Hitze angepasst, sind wir wieder zum Campingplatz zurück. Nach einem kleinen Nickerchen unter der Markise waren wir von der Hitze etwas erholt. Abends nach der Dusche haben wir noch am Reisebericht gearbeitet. Heute sassen wir bis 22 Uhr draußen - ohne Moskitos.
Samstag, 28.06.2014 Apt
Hier am Platz ist es ruhig und so war auch die Nacht. Beim Frühstück sahen wir schon die Leute mit Taschen und Rucksäcken auf dem Weg zum Markt. Heute ist der große Markt der lokalen Händler und Bauern in Apt, einheimische Produkte und Sonstiges, Stände verteilt im ganzen Ort. Wir haben ein paar Mitbringsel gefunden, Keramik, Lavendel, Seife u.v.m. Die Taschen in den Farben der Provence sind sehr schön, die Farbenpracht eine Augenweide. Auch für das Mittagessen haben wir noch Brot, Salat und Fleisch gekauft.
Den Nachmittag haben wir unsere Lektüren über die Provence mal wieder gelesen. Es gäbe hier so viel zu sehen, was wir auf einen nächsten Besuch verschieben müssen. Es geht ein leichter Wind und es sind ein paar Wolken am Himmel und deshalb ist es nicht mehr so heiss und etwas angenehmer am Platz. Nach einem Verdauungs-Calvados ging’s dann ins WoMo zum Abendfernsehen.
Sonntag, 29.06.2014 Apt
Heute Nacht hat es zu regnen angefangen, war aber vorausgesagt, ab Mittag hat wieder die Sonne gescheint. Den Tag haben wir gefaulenzt. Nachmittags sind wir nochmal in die Altstadt über den Radweg. In den Gassen ist heute Ruhe und fast keine Menschen zu sehen. Auf dem Campingplatz wurde es auch leer, abends sind noch ein paar Fahrzeuge gekommen.
Campingplatzgebühr € 14,70 incl. WiFi (funktioniert nur an der Rezeption)
Montag, 30.06.2014 Apt – Chateauneuf du Pape
Um 11 Uhr sind wir bei Sommertemperaturen nach Coustellet in das Lavendel-Museum gefahren. Wir haben einiges interessantes über den Lavendel bzw. Lavandan erfahren. In der Boutique haben wir noch ein paar Mitbringsel eingekauft. Leider blüht der echte Lavendel erst im Juli, der Lavadin jetzt im Juni. Von hier geht es weiter über Avignon nach Chateauneuf du Pape. Schon von Weitem sieht man das Chateau (Ruine) , ein tolles Bild, unten die Weinreben in den groben Steinfeldern, und oben die Fragmente des ehemaligen Chateau des Papes im Ort am Berg.
Der Campingplatz liegt etwas ausserhalb vom Ort. Am Platz hat Horst die Räder ausgepackt und wir sind noch in den Ort geradelt. Es geht ganz schön steil zur Ortsmitte hoch, mit normalen Rädern wäre schieben angesagt gewesen. Wir haben bei der Tourist-Info unsere Räder abgestellt, in den engen und steilen Gassen macht es keinen Sinn mit den Rädern zu fahren. Im Ort ist fast in jedem 2.ten Haus ein Weinverkauf. Wir sind einfach irgendwohin mal marschiert, es gab keine Abzweigung und so mussten wir um den Berg laufen um auf das Chateau des Papes zu gelangen.
Nachdem wir die Reste der Burg fotografiert haben sind wir die Treppen in die Stadt runter. Hier sind viele Einbahnstraßen und die sind auch noch sehr eng. Am Campingplatz angekommen haben wir uns von der Hitze erholt. Abendessen war heute im Restaurant am Platz. Es gibt eine kleine Karte und das Essen war gut.
Heute um 22 Uhr ist noch Fussball, das Spiel Deutschland – Algerien, Endstand nach Verlängerung 2:1 (aufregendes Spiel)
Dienstag, 31.06.2014 Chateauneuf du Pape
Frühstück war heute etwas später. Mittag sind wir mit den Rädern in den Ort um Wein einzukaufen. In einer Maison des Vins, welche Weine von fast allen Domainen der Region angeboten hat, haben wir Weine probiert und gekauft. Unsere Rucksäcke waren voll und sehr schwer, so ging es wieder zurück zum Campingplatz, es ist schon wieder so heiss, nichts wie in den Schatten.
Nachmittags hat Horst für den LCD den Bericht von der Jahreshauptversammlung in Bad Königshofen auf die Homepage gestellt. Von Fred, der z.Z. in Nantes ist, kam gestern Abend eine E-Mail mit dem Bericht. Später habe ich unsere Homepage aktualisiert, somit ist der Nachmittag vergangen. Abends hat es dann noch ein bisschen geregnet, die Abkühlung hat gut getan.
Informationen zu den von uns besuchten Camping- und Stellplätzen: PDF-Datei
Weiter mit Teil 5 - entlang der Rhone