Teil-09-Polarkreis-Lofoten

Reise nach Skandinavien Teil 9: Trondheim, Trones, Polarkreis, Lofoten, vom 22.06.203 bis 27.06.2013

                                        Teil 10: Gausnik, Nordkjosbotn, Tromso, Alta, Nordkapp vom 29.06.2013 bis 04.07.2013

Samstag, 22.06.2013, Bud – Trondheim
Es hat die ganze Nach geregnet und ein kräftiger Wind kam dazu. Trotzdem will Horst die Atlantikstraße fahren; wenn er meint. Die Bilder sagen alles - wenig Sicht. Durch Kristiansund durch und weiter nach Trondheim. Das Wetter wurde auch nicht besser. In Trondheim haben wir den Dom besichtigen wollen, ging nicht – da war eine Hochzeit. Also nur von aussen fotografiert und weiter. Im Campingführer habe ich einen Campingplatz in der Nähe gefunden.

In Vikhammer angekommen haben wir uns einen Platz gesucht der „prospektmäßig“ einigermaßen aussah. Leider versank dieser als Wiesenplatz auch im Schlamm; aber mit Traction-Control ging es einigermaßen und für eine Nacht reicht es allemal, wenn man nicht allzu oft nach Draussen muss. Auch hier sind viele Dauercamper, sprich Arbeiter die in den Wohnwägen leben. Aber ab 23 Uhr ist auch Ruhe. Endlich hat es auch mal zu regnen aufgehört.

Sonntag, 23.06.2013  Trondheim – Trones
Morgens scheint die Sonne. Wir sind dann auch bald aufgestanden und „abgehauen“. Auf der E6 geht es weiter bis Verdal. Hier biegen wir ab zum Denkmal vom heiligen König Olav Haraldson in Stiklestad. Noch ist nicht so viel los, aber sicher dann im Juli, da wird das große Spektakel um diesem Nationalhelden im Freilichttheater aufgeführt. So etwas wie bei uns die Ritterspiele in Kaltenberg, nur hier gibt es einen realen geschichtlichen Hintergrund und auch ein Freilichtmuseum, dass mit in die Spiele eingebunden wird.

Zurück wieder in Verdal geht es weiter auf der E6 bis zur Abzweigung Formofoss kurz vor Grong. Nach etwa 1 km waren wir am Parkplatz hinter der Brücke. Als wir ausstiegen fing es an zu regnen – ein Gewitterregen. Also schnell Jacke übergezogen und den Waldweg zum Fossen (Wasserfall) runter.

Ein gewaltiges Schauspiel. Horst ist nicht mit, es regnete ja!! Der Regen war nur 2 Minuten lang, dann kam die Sonne und zwei Regenbogen spannten sich über den Fossen. Jetzt aber weiter auf die E6 bis kurz vor Harran.

Dort gibt es eine Lachszucht und ein Laksmuseum am Fiskumfoss des Fluss Namsen. Der Wasserfall ist wegen Wassermangel nicht aktiv, dort ist ein Kraftwerk und der Fossen funktioniert nur, wenn die Schleusen aufgemacht werden. Im Museum, gegen Eintrittsgebühr von NOK 160,-, gab es Interessantes zu sehen. Auch die Holz-Flösser waren hier zu Hause.

Im Restaurant haben wir dann Lachs gegessen. Kann nirgends frischer sein als hier bei den Lachsanglern bzw. Züchter. Das Steak mit Kartoffeln und Gemüse war sehr gut und der Preis war auch gut. Für NOK 220,- gab es 2x Lachssteak, 1 Bier und 1 Limo und das in einem recht schönen Restaurant. Der Koch sprach sogar etwas  deutsch. Im Vergleich zu Bergen auf dem Fischmarkt= „geschenkt“.

Das Abendessen haben wir nun schon hinter uns. Jetzt geht es nur noch zum Campingplatz „Namsskogan Hotell“ in Trones. Als wir ankamen war noch nicht viel los und bald darauf füllte sich der Platz. Hier gibt es einen Familienpark mit Sommerrodelbahn und vieles mehr; ideal für Kinder. Auf dem Parkplatz vor dem Campingplatz stand mal wieder die ganze Nacht ein Kühltransporter mit laufenden Kühlaggregaten. Wir saßen bis gegen 22:30 Uhr vor dem Auto, dann kamen aber die Mücken mit Gewalt; Horst hat schon wieder 5-7 Stiche abgekriegt. Damit war der Abend gelaufen. Im Fahrzeug haben wir noch gelesen und sind gegen 23:30 Uhr ins Bett, obwohl es draussen noch sehr hell ist.

Montag, 24. Juni 2013, Trones – Polarkreis
Morgens hat es zu regnen anfangen bzw. es hat geschüttet. Also ging's zum Duschen im Bademantel mit Regenschirm, grotesk. Bei der Abfahrt hat es immer noch geregnet und hörte auch nicht auf. Bis zur Grenze Südnorwegen/Nordnorwegen ist Horst gefahren, es regnete auch etwas weniger.

Auf den Parkplatz kam ein Münchner Hymer vom Norden. Wir sind ins Gespräch gekommen. Die beiden kamen vom Nordkap und hatten einige Informationen für uns. Sie waren 2 Tage am Nordkap und hatten alle Wetterverhältnisse mitgemacht, Regen, Sonne, Wind und Schneetreiben, Temperatur gerade mal 2 Grad.

Ab hier bin ich mal gefahren; Horst hat nicht viel gemeckert aber er saß neben mir wie auf einem heißen Stuhl. Die Straße ist auch ziemlich schlecht. Die Schlaglöcher waren zum Teil Krater in denen komplette Motorradler verschwinden konnten. Es ging immer auf der E6 weiter nach Norden. Die Sonne kam endlich wieder durch die Wolken. Jetzt muss bald der Abzweig zum Laksfossen kommen. Eine kurze Seitenstraße und wir sind am Parkplatz. Dieser Wasserfall ist auch imposant, mit viel Getöse rauscht das Wasser dahin.

Wir haben fast 13 Uhr und schönes Wetter. Der Weg führt uns wieder zurück auf die E6 nach Mo i Rana. Dort wollen wir übernachten. An der Tourist-Info haben wir uns Unterlagen geholt. Gleich in der Nähe gibt es ein Einkaufscenter. Also haben wir unseren Lebensmittelbedarf ergänzt. Der WoMo-Stellplatz hier in Mo gefiel uns nicht. Hier stehen nur PKW und der Hinweis „No Camping“.

So sind wir bei schönsten Sonnenschein weiter gefahren. Irgendwann kommt bestimmt ein passender Platz. Seit Mo i Rana ist Horst wieder gefahren. Die Straße hat sich nicht gebessert. Es gab immer wieder ganz schlimme Abschnitte bzw. größere Baustellen, an denen die Straße neu geteert wurde. In Storforshei haben wir bei einer Tankstelle entsorgt (war in der Früh wegen Regen ausgefallen) und weiter ging es auf der E6.

Übernachtungsplätze haben wir keine gesehen. Es hat wieder zu regnen angefangen. Einen Campingplatz haben wir dann angefahren, im Wald mit Erde und Schlamm; Horst hat gestreikt, dass will er nicht schon wieder, na dann weiter.

Am Ende waren wir dann am Polarkreismuseum angelangt. Hier hat es noch geregnet. Horst wollte schon wieder nicht aus dem Auto. Das geht ja wohl nicht – also raus. Im Shop haben wir uns umgesehen, immer das Gleiche Touristen-Geraffel. Als wir raus sind hat es schon fast nicht mehr geregnet. Zum Polarkreismonument sind schon bald keine Tropfen mehr gefallen. Ich bin noch ein Stück höher und habe die Steinmännchen fotografiert. Vom Parkplatz ist es ein Stück weiter zum Stellplatz am Polarkreis.

Bis zum Abend waren auf dem Parkplatz nebenan bereits einige Wohnmobile und sogar Wohnwägen  – und alles auf Asphalt; also bleiben wir auch da. Heute gab es zum Abendessen Kartoffelbrei, selbst gemacht und Grillwürstl, dazu ein Radler (Restbestand aus Österreich in Aludosen - aber kein Pfand).

Abend’s habe ich den Reisebericht mal wieder ins Notebook geklopft und die Bilder importiert. Sonst wird es wieder so viel. Das Wetter hat sich beruhigt. Obwohl immer wieder schwarze Wolken aufgezogen sind hält sich der Regen zurück. Spät abends kam dann noch ein Unwetter auf. Mit Donner, starkem Regen und Wind. Mit unserer Thermoabdeckung im Fahrerhaus zieht es nicht und wir haben ein angenehmes Klima im Wohnmobil.

Dienstag, 25.06.2013, Polarkreis – Straumen
Morgens um 4 Uhr war die Sonne schon weit oben am Himmel, oder sie war nicht ganz untergegangen. Blauer Himmel und keine Wolken. Nach dem  Frühstück habe ich noch die Postkarte eingeworfen. Der Briefkasten ist in Museum ganz hinten. Man muss durch den ganzen Shop durchgehen, ist verkaufstechnisch wohl so vorgesehen, vielleicht kauft man ja noch was.

So jetzt geht es weiter auf dem Hochplateau immer auf der E6 weiter. Das Wetter ist schön und es geht schnell voran. An der Straße entlang läuft zuerst der Fluss Lonselva, ab dem Scheitelpunkt ist es dann der Saltelva, wie das Tal, Saltdalen.

Bei Medby sind wir auf die RV 812 abgebogen. Horst will durch die Berge zum Saltstraumen. Viel Regen, viel Wald, viel Berge aber eine gut ausgebaute Straße. In Saltstraumen sind wir über die große Brücke und gleich dahinter auf den Parkplatz gefahren. Von hier sind es nur wenige Meter zu den Wasserstrudel. Wir haben Mittagszeit und die Flut beginnt. Es ist wahnsinnig wie das Wasser als gewaltiger Malstrom hier in die Bucht rauscht. Wir haben Bilder und Videos gemacht.

Weiter ging es bis Fauske. Dort gibt es einen LAIKA-Händler und wir wollen wegen einem Windschutz schauen. Das Bobilcenter Nord hat viele Wohnmobilmarken, in der Halle haben wir 2 LAIKA gesehen. Im Internet hat der Shop super ausgeschaut, im Shop selbst war nicht viel da. Wir haben für unser Mückengerät  Ersatzpatronen gekauft und das wars. Nebenan bei Spar kauften wir Wasser. Wir haben beim letzten Campingplatz vergessen unseren Wasserkanister aufzufüllen. Nicht vergessen, es hat geregnet und wir meinten bis zum nächsten Platz reicht es. Irrtum, wir haben am Polarkreis auf dem Parkplatz übernachtet und so hat das Wasser für unseren Frucht-Sirup nicht mehr gereicht.

Nachdem es immer wieder geregnet hat und die Wolken dunkler wurden sind wir auf den Campingplatz Stromhaug in Straumen gefahren. Der Wiesenplatz ist sehr aufgeweicht. In der nächsten Stunde war auf einmal die ganze Reihe voll mit Wohnmobilen da. Nebenan ist ein Bach mit einem kleinen Fossen, Horst kann bei diesem Geräusch/Krach super schlafen und der Regen hörte nicht auf.


Donnerstag, 27. Juni 2013, Straumen – Kabelvag
Abfahrt heute um 9:45 Uhr, wir wollen noch die "kleine" Fähre um 13:05 Uhr in Skutvik nehmen. Das Wetter war bewölkt bis sonnig. Die Landschaft hier ist umgeben von Fjorden, Seen und Bergen. Außerdem ist hier an der E 6 die Anzahl der Tunnel wieder mal immens; von 100m bis zu 7 km Länge alles vertreten. Die Bergwelt verändert sich, es wird hoch, steil und grün.

Bei Ulsvag sind wir abgebogen auf die RV 81 nach Skutvik zur Fähre. Die Straße geht meist am Fjord entlang. Oppheid und Hamsud ist eine größere Ortschaft, ansonsten nur vereinzelt kleine Bauernhöfe.

In Skutvik sind wir um 12:20 Uhr angekommen. Vor uns standen schon viele Fahrzeuge, Wohnmobile, PKW und Lastwagen. Lange Rede kurzer Sinn, wir sind nicht mehr auf die 13:05 Uhr-Fähre gekommen. Also warten auf die Nächste um 18:15 Uhr. Ich habe Mittagessen gekocht, heute mal wieder Nudeln mit Tomatensauce und Salat.

Horst ist anschließend zum Fischen gegangen. Er hat seine Angel erstmals ausprobiert und sogar einen kleinen Hering gefangen. Der war ihm aber zu klein und er hat ihn deshalb wieder zurück ins Wasser geworfen.

Ich habe den Campingstuhl auf dem Parkplatz gestellt und mein eBook gelesen. So haben wir die Zeit bis 18 Uhr verbracht. Bei Sonnenschein und wenig Wind sind wir dann mit der Fähre VAGAN auf die Lofoten übergesetzt. Bei der Warteschlange haben wir uns mit einem Ehepaar aus Villingen-Schwenningen unterhalten. Ihre Bekannten sind noch auf die erste Fähre gekommen. Auf der Fähre haben war die Landschaft sprich die Berge der Lofoten schon in der Ferne gesehen, ein imposantes Schauspiel.

In Svolvaer der Hauptstadt der Lofoten-Inselgruppe angekommen sind wir zum Campingplatz in Kabelvaeg gefahren. Ab 22 Uhr sind die Mücken gekommen, also blitzartig ins WoMo.

Noch kurz den Plan für Morgen gemacht und dann ab in die Falle.

Donnerstag, 27.06.2013, Kabelvaeg – A° – Ramberg
Morgens haben uns die Möven geweckt, die machten vielleicht einen Lärm. Nach dem üblichen morgendlichen Procedere sind wir auf die E10 nach A°. Durch Tunnels, Brücken, einen Unterwassertunnel und 2 großen Baustellen mit grobem Schottersteinen waren wir nach rund 3 Stunden in A°.

Hier ist das Stockfischmuseum mit Fischerhütten, Nordlandbooten und Bootshäusern, einer Bäckerei und einen Kramerladen (Gammelbutikken), der die Eintrittskarten verkauft. Die Brötchen von der Bäckerei waren sehr gut, unbedingt zu empfehlen.

Horst holte für NOK 140 die Eintrittsticket und unser Guide war auch schon da. Noch eine Dame aus Norwegen gehörte zur unserer kleinen Gruppe. Leider war der Guide so mit der norwegischen Dame beschäftigt, dass er uns einfach ignorierte. Wir sind dann alleine weiter gegangen. Im Museum wurden wir regelrecht wieder hinaus befördert. Draußen war ein deutscher Handwerker, der meinte wir sollen ruhig reingehen, es sei auch sehr interessant. Aber bei diesem „freundlichen Empfang“ viel und der Verzicht leicht; übrigens der Mann am Eingang sprach sehr gut deutsch und unterhielt sich auch mit einer deutschen Dame - na ja, was soll's.

Wir hatten die Schnauze voll und sind wieder zurück zum Womo und nach Ramberg gefahren. Auf dem Campingplatz haben wir unser Abendessen gemacht. Schweine-Grillkotelett mit Salat. Das Fleisch war sehr gut, wie alle Waren die wir bisher in Norwegen eingekauft hatten, gut aber für unsere Verhältnisse recht teuer.

Verdauungsspaziergang machten wir am Sandstrand entlang in feinsten weißen Sand. Das Wasser war aber saukalt, trotzdem waren 3 Personen im Wasser.

Auf dem Platz war schräg gegenüber vor uns war ein Schweizer Wohnmobil mit 3 Personen. Seit wir hier angekommen sind hat er und eine der 2 Damen nur laut geredet. Es war nervig,aber die merkten nicht, dass man nur sie am Platz hörte. OK, deren erhöhter  Weinkonsum aus 2 l Tetrapacks(!), je in weiss und rot, und dann noch eine Pulle Weinbrand, dies für 3 Personen – da geht’s dann auch mal lauter zu.

Wir haben unser Mückenabwehrgerät mal wieder eingesetzt; funktioniert, Horst wurde nicht gebissen. Um 23.30 Uhr ist noch immer ein blauer, fast wolkenloser Himmel. Die Sonne erscheint in den schönsten Abendrotfarben und spiegelt sich im Meer. Für dieses 24 Uhr-Spektakel der Tag und Nacht-Gleiche habe ich extra ein Stativ gekauft, war für die Katz. Am Strand standen viele Leute und sogar ein Dudelsackpfeifer war da und hat mindestens 30 Minuten „gespielt“ und damit alle „beglückt“; aber es war trotzdem eine schöne Stimmung. Die Sonne schien die Nacht durch und erhellte die Berge und Häuser in einem unwahrscheinlichen warmen Licht. Dunkel wird es hier nur im Winter.

Freitag, 28. Juni 2013, Ramberg – Gausnik
In Leknes hat Horst Wein gekauft, der Preis ist immens. Horst ist noch in das Wikingermuseum gegangen und ich habe unterdessen meine Bilder importiert und den Bericht geschrieben. In Svolvaer haben wir für 1 Stunde ein Parkticket gelöst und sind an den Hafen bzw. Marktplatz. Hier liegen ein paar Fischerboote davon einige mit riesigen Lampen ausgestattet. So jetzt geht es weiter auf der E 10 Richtung Narvik.

Die Landschaft wird geprägt von Fjorden und Bergen. Hier ist der Tourismus nicht so intensiv und deshalb Campingplätze rar. Die Norweger stehen überwiegend auf den Parkplätzen an der Straße entlang. Will Horst nicht, ist ihm zu laut. Endlich bei Gausnik gibt es einen Stellplatz vor einem Hotel. Jetzt hat Horst einen Platz der viel kostet und auch an der Straße ist, auf einer Wiese mit Strom und Internet. Die Internetverbindung war super. Das war aber auch das einzig positive an diesem Platz.

Zum Abendessen gibt es Kaiserschmarrn mit Apfelmus. Rosinen sind keine mehr da, mit Schokostreusel schmeckts aber auch gut. Es sind hier einige Deutsche am Platz mit Wohnmobil und Zelt. Die Zeltler sind aus dem Kreis Altötting und kommen aus Schweden, über Kiruna, hierher gefahren. Abends haben wir uns unterhalten, sie wollen weiter zu den Lofoten. Hoffentlich haben sie auch so schönes Wetter wie wir. Den restlichen „Saumagen“ haben wir dabei auch vernichtet.

In der Nacht kam kurz ein starker Wind auf, dass war es auch schon. Die Sanitäranlagen (ein Nebengebäude an der Scheune) sind eine Zumutung bei diesem Preis! Raum mit Toilette, Dusche, 2 Waschbecken und 1 Sofa (das ist wohl beim Hotel ausgemustert worden). Das mit dem Putzen klappt da auch nicht so recht.

Reise nach Skandinavien Teil 10: Gausnik, Nordkjosbotn, Tromso, Alta, Nordkapp vom 29.06.2013 bis 04.07.2013



Samstag, 29.06.2013, Gausnik – Nordkjosbotn
Bei der Abfahrt haben wir die Entsorgung gesucht. Ein Gulli (vermutlich am ehemaligen Misthaufen) mit Gitterrost ist für Toilette und Abwasser bei einem ehemaligen abgerissenen Nebengebäude; das mit der Entsorgung ist bei den Campingplätzen in Norwegen oft ein Problem. An wenigen Campingplätzen gibt es Vorrichtungen für die Entsorgung von Abwasser über einen Bodeneinlass und das bei dem angeblich so umweltfreundlichen Norwegen. Bei vielen Wohnwagen haben wir gesehen wie die für das Abwasser weder einen Tank noch einen Eimer darunter stehen hatten; da läuft das Abwasser einfach in die Wiese. Und hier soll das Trinkwasser eine so gute Qualität haben? Die Zeltler aus Altötting sind vor uns losgefahren; bei uns geht’s auch weiter.

Kurz hinter der Tjellfjordbru sahen wir einen Elch über die Straße laufen. Bis wir an die Stelle kamen war er schon mit einem Satz über den Zaun im hohen Gras verschwunden und weg.

Kurz vor Narvik sind wir auf die E6 abgebogen. Unterwegs haben wir eine große Tankstelle gesehen mit Waschplatz. Hier haben wir für 60 NOK die Scheiben und das WoMo ein bisschen gewaschen (ging nicht so recht ohne Bürste). So jetzt aber weiter zum Polar-Zoo. Wir hatten Glück, die Fütterung beginnt um 13 Uhr. Die Luchse standen schon am Gehege und warteten auf das Fressen. Uns dauerte aber diese Zeremonie zu lange und wir sind deshalb alleine weiter. Laut Plan sind hier auch Hirsche, Moschusochsen, Rentiere, Bären und Elche. Wir haben diese Tiere entdeckt, denn man musste schon suchen denn die Gehege sind groß und so können sie sich gut verstecken.

Bei den Wölfen war wieder Fütterung mit Erklärungen über diese Tiere, allerdings in norwegisch und englisch. Für Kinder ist das interessant. Die Bären, 3 Stück, sind das Publikum gewöhnt. Sie stehen da und lassen sich fotografieren. Der Elch lag im Gras an einer Mulde, farblich fast nicht zu erkennen. Am Eingang ist noch der Kleintier-Zoo mit Ziegen, Enten, Hühner etc. Der Zoo hat anscheinend auch schon bessere Tage gesehen. Es ist nicht mehr viel los. Beim rausgehen hat es angefangen zu regnen, da haben wir Glück gehabt.

Mit den Campingplätzen ist es hier weiterhin schlecht. Viele gibt es gar nicht mehr. Horst wollte nicht auf einen Parkplatz übernachten, direkt an der Strasse sind die ihm zu laut. Er geht lieber auf Plätze und zahlt NOK 200 -270 die Nacht (incl. Strom  - je NOK 30-50) und den Lärm hat er oft trotzdem. In Nordkjosbotn kam endlich mal wieder ein Campingplatzschild. Der Platz ist klein aber gepflegt, die Besitzer betreiben den Platz selbst; wir stehen aber wieder an der Straße!! Aber Nachts hört man kaum Autolärm oder es wird hier weniger gefahren in der Nacht.

Sonntag, 30. Juni 2013, Nordkjosbotn – Tromso – Ramfjord
Heute wollen wir nach Tromso; geplant sind 2 Tage. Das Wetter ist bewölkt, aber trocken. Die Fahrt ging flott dahin, wenig Verkehr. Wir haben keinen Plan von Tromso, nur die Angaben vom WoMo-Reisebericht. Der Parkplatz an der Uni war schon noch da, aber alles mit Parkautomaten versehen oder Parkverbot und ausserhalb der Stadt. Also wieder zum Hafen runter. Hier haben wir zufällig Wohnmobile stehen sehen und dort war auch noch 1 Platz frei - am Botanischen Garten.

Wir wussten nicht wie weit es von hier zur Innenstadt ist und sind einfach losmarschiert. Immer am Hafen entlang, schier endlos. Endlich sahen wir die Fußgängerzone. 2 Kreuzfahrtschiffe lagen am Kai und Shuttlebusse fuhren die Passagiere in die Stadt. Entsprechend war viel los. Überwiegend Deutsche Urlauber. Wir haben uns in der City umgesehen und später etwas zum Essen und Trinken gekauft.

Zurück sind wir dann mit einem Taxi, keiner hatte Lust nochmal so weit zu laufen. Im Womo angekommen sind wir zum Campingplatz gefahren; hier war fast alles reserviert. Ein Platz wäre noch frei gewesen hinter dem Sanitärgebäude. Das gefiel uns nicht. Auf der Fahrt zurück sind wir nochauf eine "exotischem" Weg zur Eiskathedrale, unsere Tussi lebt noch im letzten Jahrhundert mit den Straßen hier. An der Kirche standen schon die Shuttlebusse von den Schiffen, ein Gedränge. Für den Innenraum der Kirche wollen die NOK 40 Eintritt.

So sind wir noch über die Brücke gefahren und dann zurück auf der E6 bis Ramfjord. Der Campingplatz hat auch schon bessere Tage gesehen aber für eine Nacht geht das. In den Hütten war Betrieb und einige Dauercamper sind da. Wir stehen hier direkt am Fjord und schauen den Fischern zu. Um 22 Uhr kommt sogar noch die Sonne hinter der Wolken vor.

Montag, 01.07.2013, Ramfjord – Storslett
Die Nacht war wieder hell und mit blauen Himmel. Morgens regnete es wieder, wie fast immer. Die Sanitäreinrichtungen sind fürchterlich. Duschen waren geschlossen, war nur in der Sauna möglich. Abwasser geht auch nicht zu entsorgen, wenigstens für die Toiletten war ein extra Klo vorhanden. Also die entsorgt und nichts wie weg.

Jetzt geht es auf der E6 weiter bis Nordkjosbotn und hier biegen wir ab Richtung Alta. Vorbei am Storfjord, durch 2 größere Tunnels. Diese waren notwendig da vermutlich der Wasserfall die Straße immer kaputt gemacht hat. Wieder am Lyngenfjorden sieht man gegenüber die Gletscher des Lyngsfjellan, Veestbreen, Kjosbreen, Koppangsbreen u. viele andere. Bei Spaknes geht die E6 in den Rotsundet. Kurz über einen Berg mit 9% Gefälle und schon sieht man den Reisafjorden.

Für den Kühlschrank und unserem Getränkeschrank brauchen wir mal wieder eine Nachladung. Hier in Skorlett gibt es viele Einkaufsmöglichkeiten. Sogar ein kleiner Flughafen ist hier am Ort. Der Campingplatz liegt noch 12 km außerhalb vom Ort. Der kleine Platz liegt am Fjord, ist gepflegt und sauber. Sogar einen Grillplatz mit Tischen und einer überdachten Sitzgelegenheit war hier. Nachdem die Sonne immer noch schien habe ich gleich mal eine Waschmaschine in Betrieb genommen, auch die zweite Maschine klappte noch und alles wurde trocken.

Ein Hamburger Ehepaar ist hier schon eine Zeitlang mit dem Wohnwagen hier. Der Mann ist Fischer und hat an diesem Tag in 2 Stunden ca. 40 Fische gefangen. Abends gab es eine Portion geräucherten Fisch von ihm. Danke nochmals, hat gut geschmeckt. Neben unserem Womo standen 2 Nissan-Pickup, Kennzeichen TÖL und BB. Ansonsten sind überwiegend Übernachtungs-Fahrzeuge. Horst ist abends zum Fischen gegangen am Steg. Er hat es versucht, aber das Wasser ist hier nicht tief genug.

Im Fjord draußen haben wir zwei Tümmler gesehen, denen hat es anscheinend hier gefallen. Vom Campingplatz aus sieht man auch den gewaltigen Fossen. Ich habe eine Seite Reisebericht fertig gemacht und Horst hat sie noch auf die Homepage geladen. Das Internet funktioniert hier gut. Irgendwann sind wir dann ins Bett, obwohl es noch so hell ist.

Dienstag, 02.07.2013, Storslett – Alta
Es hat in der Nacht schon wieder geregnet. Die Sanitäranlagen waren o.k. Hier kümmert sich eine Familie um den Platz, dass merkt man. Bei bewölkten Himmel ging es auf der E6 weiter über Berge zum Straumfjorden. Weit oben ist der „Gildetun“, ein Aussichtspunkt mit Hütten, Restaurant und Samis verkaufen typische Artikel, wie Rentierfelle und Trachtenteile (allerdings mit Scancode-Etiketten (Made in China fehlte). Hier ist auch die Mitternachtssonne beobachten. Ein LAIKA 713r stand auch auf dem Parkplatz.

Nun geht es aber weiter, das Wetter ist noch immer sehr bewölkt. Am Straumfjorden entlang, dann den Oksfjorden links liegen gelassen weiter zu den nächsten Bergen. Hier geht es teils ganz schön steil hoch, 8% Steigung, die wir später dann wieder runter fahren. Die Straße ist ein fürchterlicher Acker und teils ohne Mittelstreifen. Auch eine Europastraße ist nicht immer komfortabel, aber es wird hier trotz allem sehr viel an den Straßen gebaut.

Im Badderfjorden kam mal die Sonne durch. Kurz danach auch mal wieder Regen. Die Berge fallen steil in die Fjorde ab, nur wenige sind zu befahren. Die Landschaft ist sehenswert, Fjorde, Gletscher, Berge, alles da. Als wir nach Alta kamen schien endlich die Sonne. Eine kleine Stadtrundfahrt bis zur Gastanktankstelle vor der Brücke. So der Gastank ist wieder voll – beruhigend. Jetzt noch eine Bank um den Geldbeutel aufzufüllen und im Einkaufszentrum etwas zum Abendessen gekauft.

Von hier geht es noch ein Stück nach Avre Alta, da ist der Camping-platz „Alta Strand“. Auf dem Platz ist nichts los. Wir haben viel Platz und stehen fast quer in der Wiese. Das  Internet geht hier super, also ein paar Bilder hochladen und Emails bearbeiten. Bis es zu regnen anfing waren wir im „Garten“. Horst hat schnell die Möbel eingeräumt, das geht schon sehr fix, und ab ins WoMo. Für heute reicht’s. Geplant sind 2 Tage hier am Platz. Die Nordlicht-Kathedrale wird leider erst im Dezember eröffnet.

Mittwoch, 03.07.2013, Alta – Nordkapp
Horst hat heute morgen den Einfall, wir fahren Heute zum Nordkapp; war so nicht geplant. Also zusammenpacken und ab auf den Weg zum Nordkapp. Zuerst geht es noch am Altafjord entlang und dann ab in die Berge, hoch hinauf und dann kommt eine unendlich lange Hochebene. Hier sieht man immer wieder die Zäune für die Rentierherden, aber Rentiere sind keine da. Einige Sami-Zelte sind am Weg und verkauft ihre Ware. In Olderfjord kommen wir an den Porsangerfjord. Die E69 geht hier am Fjord entlang. Eine Seite Berg, andere Seite der Fjord. Auch diese Strecke zieht es sich, denn es muss um jede Bucht gefahren werden.

Ein größerer Tunnel, der Starvbergtunnelen mit 2.980 m, ein etwas enger Tunnel, durchquert einen Berg. So geht es immer weiter bis zum Unterwassertunnel, den Nordkapptunnelen mit 6.980 m und einer Steigung mit 10%. Wir fahren bis 212 m unter dem Meeresspiegel. Auf der anderen Seite angekommen sehen wir zwar den Hauptort der Region Nordkapp, aber es dauert wieder eine Weile, die vielen Buchten in die man hineinfahren muss sieht man ja nicht vorher. Endlich sind wir in Honningsvaer. Im Hafen stehen 2 Kreuzfahrtschiffe.

Wir biegen hier ab zum Nordkapp. Ist ja nicht mehr weit. Denkste!! Die vielen Kurven und Ecken ziehen sich. Bei der Abzweigung (ab hier darf im Winter nur im Konvoi gefahren werden, einmal pro Tag rauf und dann wieder runter) zur Nordkappstraße geht es wieder mit 9% Steigung bergauf. Das Gute an dem Gelände ist, man sieht die großen Busse schon von weiten und so kann man entsprechend ausweichen. Von weiten sehen wir schon die Kuppel vom Gebäude; endlich sind wir an der Pforte zum Nordkapp. Gegen einen Obulus von NOK 490,- dürfen wir alles anschauen und 1 Nacht mit dem WoMo hier parken. Einen Platz haben wir schnell gefunden, bei diesem starken Wind stellten wir uns mit dem Fahrerhaus zum Meer, von daher wehte der Wind. Das Wetter passte, nur ein paar Wolken am Himmel und der starke Wind.

Bei der Nordkapp-Kugel musste man sich richtig gegen den Wind stemmen. Jetzt aber rein in das Center und in die Wärme. Zunächst haben wir uns den 3D-Film über das Nordkapp angeschaut, ging gerade los. Dann noch zur Windfrau und den Skulpturen. Im Shop kauften wir Postkarten und ein paar Mitbringsel.

Auf dem Weg zum WoMo sahen wir am Busparkplatz etwas 15 Busse. Die 2 Kreuzfahrschiffe im Hafen und jede Menge Reisebusse bringen hier ihre Gäste hoch. Jetzt wird erst mal zu Abend gekocht; am Nordkapp gibt es Lachsnudeln mit Salat. Als Verdauungsspaziergang sind wir nochmals zum Kapp vor. Jetzt waren die vielen Busse weg und fast keine Leute mehr hier. In Ruhe haben wir nochmal fotografiert obwohl der Wind immer noch stark wehte. Auf dem Parkplatz kamen immer wieder Wohnmobile an. Man merkt nicht, dass es schon 22:30 Uhr ist, es ist immer noch taghell. Um diese Zeit ging auf einmal der Busverkehr nochmal los. Im Nu standen wieder ca. 15 Busse in Zweierreihen am Parkplatz.

Kurz vor 23 Uhr bin ich nochmal raus. Die Sonne war von Wolken verdeckt, aber „a bisserl was geht immer“. Jetzt war auch wieder Betrieb. Im Center kam ich fast nicht am Kino vorbei, so drängten sich hier die Leute für die nächste Vorstellung. Ich bin dann wieder zum WoMo. Das Center ist bis um 24 Uhr geöffnet und solange sind auch die Busse da. In der Nacht wurde der Wind weniger.

Donnerstag, 04.07.2013, Nordkapp – Olderfjord
Um 1:30 Uhr habe aus dem WoMo geschaut, schönes Wetter. Um 3:30 Uhr habe ich nochmals aus dem WoMo-Fenster geschaut, blauer Himmel, Sonnenschein; die Wohnmobile warfen sogar Schatten. Um 8 Uhr hat es dann zu regnen angefangen und alles war im Nebel.

Nach dem Frühstück sind wir ins Center um die Postkarten einzuwerfen. Jetzt war hier Ruhe, keine Busse, nur Besucher von den Autos. Im Thaimuseum, die Kapelle und sogar den „Kings View“ konnte man benutzen. War nichts los, nur Nebel. Im Shop haben wir nochmals wegen einiger Mitbringseln geschaut. Es gibt hier eben nur die üblichen touristischen Sachen. Busse sind heute noch keine da, welch ein Wunder oder hält der Nebel sie ab? Wie auch immer, wir fahren bis nach Skarvag und wollen dort auf den Campingplatz. Das war ein Flop, hier sind ein paar Hütten und ganz hinten etwas Platz zum Stellen. Das hat uns nicht gefallen.

So sind wir weiter bis Honningvar. Viel ist hier nicht los. Also schnell noch eingekauft. Wir haben beschlossen wieder zurück zu fahren bis Olderfjord. Der Gegenverkehr hielt sich in Maßen und so kamen wir flott voran.

Auf dem Campingplatz „Russenes“ in Olderfjord haben wir uns einen Platz gesucht. Der Platz wird vom Hotel aus vermutlich als „Nebenprodukt“ geführt und ist deshalb nicht besonders gepflegt. Für eine Nacht geht das schon. Am Abend standen im Fjord bei Ebbe 5 Rentiere auf einem Landstreifen. Eines lag auf dieser Sandbank, die anderen bewegten sich nicht und das eine ganze Zeit lang. Jetzt kam aber die Flut stärker und allmählich bewegten sie sich mal hin, mal her und als das Wasser höher wurde, sind sie durch das Wasser an Land - schon fast geschwommen. Viele Leute standen am Ufer und fotografierten.

Freitag, 5. Juli 2013, Olderfjord – Karasjok
Morgens war Sonnenschein und es wurde richtig warm, kein Wind. Nach Frühstück und Duschen wurde alles eingepackt und ab ging es nach Lakselv. Wir wollten heute nicht so weit fahren. Der Campingplatz ist aber 15 km vor dem Ort und so sind wir weiter bis Lakselv. Heute ist Markttag. Na schauen wir mal, was es da so Alles gibt. Nichts Besonderes, viele Klamotten wie bei uns. An einem Stand haben wir ein Mitbringsel gekauft. Im Sportgeschäft hat sich Horst noch eine neue Spule für die Angel gekauft (die alte hatte einen Defekt, allerdings nicht vom "übertriebenem" angeln).

Bei der ESSO haben wir dann Grauwasser abgelassen und in unserem Dieseltank ein paar Liter für NOK 500,- eingefüllt (NOK 14,40 der Liter!!). Auf der Landkarte ist hier noch ein Campingplatz eingezeichnet. Das sind aber nur ein paar Hütten, sonst nichts. Also fahren wir einfach mal weiter. Wir können ja auch mal ohne Campingplatz übernachten (!). Die Landschaft besteht gleichmäßig aus Büschen und kleinen Seen und das Kilometerweit. Der Ort Karasjok kommt und zuerst sehen wir uns das Sami-Museum an. Ein Stück weiter ist noch ein Shop und die Touristen-Info. Im Shop haben wir wieder einige Mitbringsel gekauft, sogar für Florian haben wir etwas Originelles gefunden.

Hier gibt es einen Campingplatz, der sehr gepflegt ist, die Sanitäreinrichtung einfach aber sauber und hier ist der Stellplatz für Wohnmobile und Wohnwägen eingerichtet; passt, sogar das Internet geht auf den Plätzen. Nur die Mücken!!!!!!
Abends hat Horst die Campingmöbel im Schnellverfahren eingeräumt und wir sind dann fluchtartig ins WoMo.