Reise nach Skandinavien Teil 11: Lappland, Schweden, vom 06.07.2013 bis 13.07.2013
Samstag, 06.07.2013, Karasjok – (bis kurz nach) Muodoslompolo
In der Nacht hat es wieder mal geregnet und die Mücken waren am Morgen noch bissiger als am Abend. Wir sind nur noch geflüchtet. Der Platz ist zwar schön angelegt und sauber, liegt am Fluß und ist deshalb bevorzugt „schnakenfreundlich“. Im Ort haben wir noch bei der ESSO-Tankstelle entsorgt und im Supermarkt etwas eingekauft. Auf der 92 sind wir nun nach Kautokeino gefahren. Die Landschaft ist nicht besonders aufregend, eben tundraartiges Rentiergelände.
Zuerst sind wir in Kautokeino mal zur Kirche gefahren; die stand so markant und unübersehbar auf einer Anhöhe; eine Holzkirche mit schlichten aber schönen Innenraum. An der Kirchenmauer sind auch 2 kleine Eimerchen um die Zigarettenkippen einzuwerfen - Brandgefahr!!! Das Wetter ist noch immer bewölkt und schwül.
Den Campingplatz haben wir auch schon ausgemacht, direkt am See. Das geht wegen der Schnaken ja gar nicht, haben wir letzte Nacht schon gehabt. Na dann erst mal zur angepriesenen Silbermine. Das Haus ist als Museum sehr futuristisch aufgemacht und die angebotenen Stücke sind wirklich schön. Hier gibt es Silberschmuck, Glaswaren, Samische Handarbeiten und asiatische Teppiche sowie Dekoartikel. Ein schönes Silberschmuckstück habe ich auch gefunden.
Die Straße verläuft hier immer an einem Fluss oder See entlang. Die Birkenwälder und Wiesen hören nicht auf. Auf Rentierzuchtbetriebe wird hingewiesen. Rentiere haben wir aber nur ab und zu mal eines in freier Wildbahn bzw. auf der Straße gesehen. Leere Pferche für die Rentiere waren aber immer wieder zu sehen. Die Hütten an der Straße sehen verlassen aus, werden vermutlich von den Samis erst wieder im Herbst zum Ende ihrer Wanderzeit benutzt, wenn dann die Herden zusammengetrieben werden.
Man verliert hier leicht den Überblick und weiss nicht wo man ist. Zumindest das Wetter hat sich gebessert und die Sonne scheint. Ja doch jetzt ist es klar, da vorne ist die Grenze nach Finnland. Zumindest das Gebäude und die Hinweistafeln der Grenzstation sind noch da.
Auf der finnischen Seite geht die gleiche Landschaft so weiter. In Muonio wollten wir zuerst an der SHELL tanken, ich habe ein Reklameschild gesehen mit einem Dieselpreis von 144,60 statt 146,90. Also sind wir um das Gebäude gefahren, haben dort ein freilaufendes (wohl städtisches) Rentier fotografiert. Die andere Tankstelle ist in einer Seitenstraße bei der Straßenmeisterei, aber mit Kartenzahlung, einwandfrei. Das Rentier hat uns anscheinend verfolgt, hier war es durch die Unterführung gekommen – nichts wie weg bevor es noch mitfahren will.
Von hier sind wir nun über die Brücke nach Schweden gefahren. Auf der 404 gibt es einen Campingplatz. Schauen wir mal. Das gleiche wieder, am See mit Gebüsch d. h. besonders schnakenfreundlich; also nichts wie weg. So sind wir auf die 99 bei Muodoslompolo gekommen und hier immer weiter. Die Landschaft hat sich geändert. Hier gibt es überwiegend Kieferwälder und wenig Sumpfgebiete.
Wir sind jetzt schon lange unterwegs, ein Übernachtungsplatz wäre nicht schlecht. Nachdem wir einen Rastplatz gesehen haben, drehten wir um, dort stand schon ein Wohnmobil. Der Platz ist aber im Gebüsch am Wasser, die Schnaken machten schon einen Freudentanz als sie Horst sahen. Nichts wie weiter. Bald schon haben wir an der Straße etwas abseits einen schönen, lichten Sandplatz gefunden. Hier gefällt es uns, ist nicht versteckt und doch ruhig. Abends bekamen wir noch Besuch, ein Rentier hat sich verlaufen.
Sonntag, 07.07.2013, Muodoslompolo - Övertornea
Morgens sind wir von der Sonne geweckt worden. Ein herrlicher Tag wird das. Zum Frühstück hatten wir noch Besuch; jetzt waren es 3 Rentiere, die schnell mal vorbei gelaufen kamen. Wir fahren dann einfach los und schauen wo wir rauskommen. Die Straße 99, ab hier mit viel Splitt/Sand, geht endlos so weiter durch Kiefernwälder, mal ein Fluß, mal ein See, ab und zu ein Rentier am Straßenrand – vermutlich entlaufen.
Im Ort Pajala haben wir an der Brandstation entsorgt. Hier ist heute Markt und die Straßen in die Stadt sind gesperrt. Also fahren wir weiter. Um 13:30 Uhr haben wir in Juoksengi ganz unspektakulär (nicht so touristisch vermarktet wie in Norwegen) den Polarkreis überquert. Heute ist Sonntag und auf der Straße fast nichts los; bis auf einen Bus aus Österreich, der uns überholt hat.
Die per Straßenschild angekündigte Sehenswürdigkeit „Kings Bru“ schauen wir uns an. Mal was anderen sehen als nur Birken-Landschaft, so schön die auch ist. Wir sind bis zum Parkplatz gefahren. Von hier gehen aber nur Wege zu den Häusern. Wir sind einfach an einem Haus vorbei zu den Stromschnellen runter, haben ein paar Fotos gemacht und wieder zum WoMo. Die Schnaken waren natürlich auch hier wieder voll im Einsatz, jetzt aber nichts wie weg.
Im WOMO-Buch steht ein Campingplatz in Övertornea, den werden wir anfahren. Sieht ja von außen ganz gut aus. Der Platz hat sicher auch schon mal bessere Tage gesehen, obwohl das Freibad nebenan ist, waren nicht viele Wohnwägen da. Dafür gibt es aber für den Sanitärbereich nur Key-Karten. Der Chef ist überwiegend im „Hotel“. Die Schnaken sind hier auch sehr aktiv. Horst hat es zuerst gar nicht gemerkt, wegen dem Wind. Erst als es zu brennen anfing hatte er die vielen Stiche gemerkt. Der Insektenstich-Roller mit Sanddorn und Aloe Vera wirkt sehr gut und es fängt erst gar nicht zu jucken an. Kurz bevor es zu regnen anfing ist Horst noch zum Angeln. So hat er eine Stunde „Fehlversuche“ mit Erholung am Fluss gehabt.
Montag, 8. Juli 2013, Övertornea – Seskarö
In der Nacht hat es mal wieder geregnet und morgens hat wieder die Sonne gescheint; Frühstück im WoMo, wegen der Schnaken. Nach der Morgentoilette sind wir zur Rezeption zum zahlen. Ich ging dort im Restaurant noch mal schnell auf die Toilette, die ist kaputt, läuft kein Wasser!! Jetzt haben wir noch bei einer ehemaligen Autowaschanlage das Abflußgitter eines Waschplatzes gefunden und unser Grauwasser entleert. Auf der 99 sind wir jetzt weiter bis nach Haparanda.
Am Ortsende von Haparanda haben wir beim Supermarkt zugeschlagen. Ich kann nun verstehen wie Monika sagte, als sie von Norwegen nach Schweden gekommen sind, haben sie alle fast einen Kaufrausch bekommen. Diese Angebote, so umfangreich wie bei uns, und die Preise bei weitem nicht so hoch wie in Norwegen (bei gleicher Qualität 20 – 30% günstiger). Jetzt schauen wir uns den Campingplatz Seskarö auf der Insel an. Der Platz gefällt uns. Wir buchen einen Tag. Waschen konnte ich gleich; 1 Maschine voll und diese Wäsche wurde auch durch den Wind noch schnell getrocknet.
Dienstag, 09.07.2013, Sekarö – Bovikens
Morgens hat es zu regnen angefangen; also fahren wir weiter. Bei Regen hat es auf diesem Platz so abseits keinen Sinn. Bis nach Pieta hat es geregnet. Die Landschaft an der E4 entlang ist nicht aufregend. Bei Byske haben wir uns den Campingplatz angeschaut, zu viel Aktion drum herum. Das Wetter ist noch immer bewölkt. Also fahren wir weiter und schauen den Platz in Skelleftea an. Der liegt direkt an der E4 und ein Platz direkt an der Straße wäre noch frei gewesen. Das wie an der Rennbahn. Also sind wir wieder zurück und auf den Campingplatz in Bovikens gefahren.
Hier haben wir gerade noch außerhalb des Platzes einen Stellplatz ohne Strom bekommen zum Preis von 250 SEK. Man merkt wir kommen in den Süden und die Preise erhöhen sich. Für eine Nacht geht das. Der Platz ist klein, aber mit Dauercamper und Wohnwagenburgen ausgebucht. Zum Abendessen gab es ein Fertiggericht aus Norwegen, war sehr gut, wenn auch teuer. Als Verdauungsspaziergang machten wir einen Rundgang um den Platz. Der Notstellplatz an der Straße war voll ausgebucht.
Mittwoch, 10.07.2013, Skellefteä – Nordmaling
Morgens hat es zu regnen angefangen. Zur Dusche mit Regenschirm. Noch die Toilette entleert, Grauwasser geht hier auch wieder nicht. In Skelleftea sind wir auf die 95 abgebogen. Wir wollen nach Boliden zum Bergwerk. In Boliden steht zwar noch das Museum-Gebäude, geschlossen und schon länger nicht mehr benutzt.
Auf dem Herweg habe ich das Hinweisschild für das Mineralmuseum gesehen. Also zurück und schauen wir uns das an. Das Hinweisschild ist riesengroß, das Bergwerk oder die Sehenswürdigkeit geschlossen – abgesperrt. Es sollte wenigstens das Schild abgenommen werden. Jetzt haben wir die Schnauze voll. Nichts mehr wird angeschaut. Ab hier bin ich mal wieder gefahren.
Auf der ganzen Strecke entlang der E4 gibt es nur Wald, Elchwarnschilder, Flüsse, Seen mal einen kleinen Ort. Die Straße ist zweispurig bergauf und wird wieder einspurig bergab. Die Sonne kam mal wieder durch um bald darauf gleich wieder dem Regen zu weichen. In Nordmaling sind wir auf den Campingplatz. Davor ist eine Tankstelle, dort konnten wir entsorgen. Auf dem Platz war noch viel frei. Also einen Platz ausgesucht, Keile unterlegt und Ruhe war. Nach und nach wurde der Platz voller. Viele Deutsche Wohnmobile waren hier zum Übernachten. Der Preis für den Platz mit Strom 265 SEK, stattlich. Zudem ist die E4 nur 100 m entfernt und die Eisenbahn auch in der Nähe.
Donnerstag, 11. Juli 2013, Nordmaling – Njurunda (Sundsvall)
Heute Nacht hat es nicht geregnet, dafür war es aber frisch. Der Platz wurde immer leerer. Wir haben uns auf die Socken gemacht. Horst hatte beim Toilettenentsorgen noch ein Malheur. Der Wasserschlauch zum Spülen hatte einen immensen Druck (der beim Wasserschlauch für das Trinkwasser leider fehlte – dauerte ewig) und flog mit einem grossen Strahl durch die ganze Hütte – da hat er eine 2-te Dusche abbekommen. Gott sein Dank war es Frischwasser!!!
Heute wollen wir einfach mal losfahren und schauen wie weit wir kommen. In etwa haben wir uns schon Plätze ausgesucht. Das Wetter ist schön, Sonnenschein aber der Wind bleibt frisch. Bald sind wir in die Region „Höga Kusten“ gekommen. In Hornösand gibt es eine Sprungschanze - in den Ort rein. Auch hier gibt es Fjorde und Berge. Sieht etwa so aus wie in Norwegen, nur alles etwas kleiner.
Was für ein Gefühl für den Springer, wenn er vielleicht in der Tankstelle landet
Hier ist auch die längste Hängebrücke der Welt, die „Höga Kustenbron“. Vor Timrä ist an der Straße ein Riesengroßes „Y“. Kann man besichtigen. Timrä ist eigentlich eine Vorstadt von Sundsvall. Vor Sundsvall kommt als erstes ein riesengroßes Einkaufscenter bzw. Stadt. Wir fahren durch Sundsvall.
Horst hat eine Tankstelle gefunden, Dieselpreis passt – aber für Creditcards auf SEK 500 limitiert. Die E4 geht direkt durch die Stadt um den Hafen. Beim Lidl haben wir noch etwas eingekauft und sind an der großen Baustelle für die Brücke über den Fjärden (soll 2015 fertig sein) weiter gefahren.
Bei Svartvik sahen wir am Ufer viele Wohnmobile stehen. Hier ist ein Museum eingerichtet, in dem die Herstellung von Papier aus Holz gezeigt wird. Wir wollen aber weiter.
Den Campingplatz „Bergafjärden“ haben wir uns ausgesucht. Es sind noch einige Kilometer an die Bucht zu fahren. Der Platz ist ziemlich belegt, ohne Strom ist noch was zu haben, nehmen wir. Die Waschmaschine ist frei und so habe ich gleich die Betten abgezogen und in die Maschine. Bei diesem schönen Wetter ist auch noch alles trocken geworden. Super!!
Abends haben wir es uns noch draußen bequem gemacht bis es frisch wurde.
Freitag, 12.07.2013, Camping Bergafjärden
Horst ging es am Morgen nicht gut. Ihm war schwindlig und er hatte Magenschmerzen. Ich habe ihn sofort wieder in die Falle gesteckt. Ruhe finden und schlafen. Hat er auch brav gemacht, bis Mittag. Frühstück gab es eben mal als Brunch. Nachmittag habe ich Hausputz gemacht und Horst hat sich beim Lesen erholt. Abends sind wir ins Restaurant zum Essen. Das Lokal ist gut besucht und das Essen war auch gut – Horst hatte Heringe und ich einen grossen wunderbaren Shrimpssalat. Die Krönung war aber, die hatten Schneider-Weisse für SEK 69 die Halbe - egal, musste sein. Danach sind wir noch vor unserem WoMo gesessen bis es frisch wurde.
Samstag, 13. Juli 2013, Njurunda – Skutskär
Um 11 Uhr sind wir losgefahren. Das Thermometer zeigte schon 24 Grad. Zurück auf die E4 und Richtung Süden. Wir wollen heute bis Gävle fahren. Dort fanden wir wieder mal einen LIDL – Horst hatte dort alle seine leeren Bierdosen in den Automaten gegeben; der nahm sogar die norwegischen – aber die Vergütung war SEK 0,00 – dies merkte er allerdings erst später, die Freude war dann wie weggeblasen. Der erste Campingplatz hat uns nicht gefallen; direkt an der Straße und der Bahnlinie. Also fahren wir zum Nächsten.
Bei Rullsand Camping haben wir noch einen Platz erhalten. Auf der Straße dorthin war eine Seite der Straße vollgeparkt. Badestrand und hier parken alle welche die SEK 30 für den Parkplatz nicht zahlen wollen. Mit dem Wohnmobil gibt es einige Probleme bei Gegenverkehr - was machen die wenn ein Wohnwagen mit 2,50m Breite kommt, dann wird’s richtig eng. Auf diesem Platz sind auch überwiegend Camper mit Wohnwagen und Familie. Am Abend wird hier auf Teufel komm raus mit Holzkohlegrill’s gebraten, der ganze Platz qualmt und der Geruch hat alle Nuancen, vormerklich „verbrannt“.